Trockenmilch und Haferpulver: Warum die trockenen Varianten von Pflanzendrinks frischer sind

Milch ohne Wasser. Die erste Trockenmilch wurde in den 1860er Jahren für Babynahrung entwickelt. Inzwischen ist Trockenmilchpulver aus der Lebensmittelindustrie nicht mehr wegzudenken. Und auch in Privathaushalten wird die Alternative zu frischer Milch bzw. Haferdrinks immer beliebter. Warum die Herstellung von Kuhmilchpulver paradox und Haferdrinks aus Haferpulver einem natürlichen und damit ressourcenschonenden Prozess entsprechen, möchten wir euch hier erläutern.

Trockenmilchpulver: Herstellung und Verwendung

Kuhmilchpulver ist eine Milchtrockenmasse, mit der man unter Hinzufügen von Wasser Milch anrühren kann. Die Basis des Pulvers bildet Milch.

Kuhmilch wird durch das Melken von Milchkühen und der Weiterverarbeitung durch Molkereien gewonnen. Vollmilch besteht in ihrer natürlich Form bis zu 90% aus Wasser, wobei man hier von sogenannten freien und unfreien Wasser spricht. Um das Trockenmilchpulver herzustellen, muss der Milch das freie Wasser entzogen werden, sodass der Wasseranteil auf den unfreien Teil (3%) minimiert wird. Dafür wird die Milch - entweder Vollmilch oder fettarme Milch - zunächst schonend erhitzt, damit möglichst wenige Inhaltsstoffe verloren gehen. Dabei verdunstet bereits der Großteil des Wassers. Im Anschluss wird das Konzentrat durch eine Sprühtrocknung weiter getrocknet, bis die Milchtrockenmasse entsteht. Für 1kg Milchpulver werden 6 bis 7 Liter Milch benötigt.

Milchpulver wird vor allem in der Lebensmittelindustrie verwendet, da es günstiger ist als frische Milch. Hier wird es zur Herstellung von Käse, Joghurt, Süß- und Backwaren, Instant-Babynahrung, Schokolade und auch haltbaren und gewichtsreduzierten Produkte verwendet.

Veganes Milchpulver aus Hafer: Herstellung und Verwendung

Die Herstellung von Kuhmilch aus Trockenmilchpulver ist paradox: Flüssige Milch wird getrocknet und danach wieder mit Wasser angereichert. Der Wasserverbrauch eines Trockenmilchpulvers wächst damit exorbitant in die Höhe (für einen Liter Kuhmilch werden rund 628 Liter Wasser verbraucht, das Wasser zur Wiederflüssigmachung noch nicht eingerechnet – im Vergleich benötigt man für einen Liter Sojamilch nur bei 28 Liter). Die Zubereitung von Hafermilch aus Haferpulver sieht wiederum genau umgekehrt aus: Aus dem trockenen Hafer wird erst ein Pulver gewonnen, welchem dann nachträglich Wasser hinzugefügt wird. Hafermilch aus Haferpulver ist damit natürlicher und frischer als Kuhmilch aus der oben beschriebenen Milchtrockenmasse.

Es gibt verschiedene Herstellungsprozesse für Haferpulver, die sich in ihrer Komplexität unterscheiden. Beim Prozess, den Blue Farm nutzt, wird der Hafer hydrolysiert und fermentiert. Blue Farm verzichtet auf jegliche Zusatzstoffe wie Bindemittel und Stabilisatoren und es wird lediglich eine Prise Salz hinzugefügt. Der Verzicht auf jegliche Zusatzstoffe funktioniert deswegen so gut, weil die Mikrobiologie erst so richtig anfängt zu arbeiten, wenn Du Wasser auf die Base gibst und somit der angemischte Pflanzendrink nicht künstlich gebunden werden muss. Dein Drink ist somit frischer, als wenn er schon wochenlang im Milchkarton abgefüllt ist.

Unter Hinzufügen von Wasser wird aus dem Pulver ein Haferdrink. Dieser findet Verwendung in Kaffees, im Müsli und auch generell beim Kochen und Backen.

Vor- und Nachteile von Milchpulver und Haferpulver

Die Herstellung und Verwendung von Milchpulver und Haferpulver bringt Vor- und Nachteile im Vergleich zur abgefüllten “Ready-To-Drink” Variante mit sich.

Milchpulver Vor und Nachteile
Pulver im Vergleich

Zu den Vorteilen von Milchpulver bzw. Haferpulver zählt die lange Haltbarkeit: Die trockenen Varianten sind auch geöffnet bis zu 6 Monaten haltbar, wodurch das Pulver lange und zudem ohne Kühlung gelagert werden kann. Durch das geringere Volumen des Pulvers im Gegensatz zu frischer Milch bzw. Hafermilch sind die Lagerkosten und Transportaufwand geringer. Zudem ist das Pulver hygienischer als die frische Variante, weil es in dem trockenen Zustand weniger anfällig für Keimbildung ist. 

Die aus Trockenmilch zubereitete Kuhmilch enthält weniger Vitamine als frische, flüssige Milch, da diese im Trocknungsvorgang verloren geht. Und auch geschmacklich und qualitativ ist sie schlechter als Frischmilch. Durch das Erhitzen ist der Energieaufwand bei der Herstellung von Kuhmilchpulver sehr hoch.  

Bei Haferpulver hingegen bleiben alle Nährstoffe enthalten und der mit Haferpulver zubereitete Haferdrink schmeckt wie frischer Haferdrink. Der Energieaufwand ist durch den simplen Herstellungsprozess gering.

Haferdrinks aus Haferpulver wie der Oat Base sind natürlich frisch, umweltfreundlich und praktisch – nicht nur im Alltag, wo du die Oat Base zu Hause wie Mehl, Salz und Zucker lagern kannst. Auch auf Reisen kann die Oat Base ein fester Bestandteil sein, wie zum Beispiel auf langen Trekkingtouren oder Bootsfahrten, wo das Gepäck begrenzt ist.

Während Kuhmilchpulver aus flüssiger Milch gewonnen wird, wird Haferpulver direkt aus der trockenen Basis, dem Hafer, gewonnen. Und so sieht es auch bei den trockenen Varianten anderer Pflanzendrinks aus: Die Pflanze als Basis wird zu einem Konzentrat oder Pulver verarbeitet, welches dann mit Wasser angereichert werden kann. Damit ist die Herstellung von trockenen Varianten von Pflanzendrinks, ob Hafer, Cashew oder Soja, die natürliche Variante.

 

Quellen

Kaffepartner - Milchpulver – eine echte Alternative zu Frischmilch

Käse selber - Milchpulver Herstellung und Verwendung

Trockenmilch und Haferpulver: Warum die trockenen Varianten von Pflanzendrinks frischer sind